Wer energieeffizient baut, schlägt den steigenden Energiekosten ein Schnippchen und bringt mehr Behaglichkeit in seine vier Wände. Darum haben wir wichtige Informationen rund um das Thema Energieeffizienz zusammengefasst und zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
30% der Gesamtenergie Deutschlands wird in den privaten Haushalten verbraucht. Knapp 90% dieser Energie wird zum Heizen und zur Warmwasserbereitung verwendet.
Dass in den Haushalten ein großes Einsparpotential liegt, hat der Gesetzgeber lange erkannt und als Energieeinsparverordnung gesetzlich verankert.
Mit Wirkung vom 1. Februar 2002 wurden die Wärmeschutzverordnung und die Heizungsanlagenverordnung zur Energieeinsparverordnung (EnEV) zusammengeführt. Nach mehreren Novellierungen ist gegenwärtig die EnEV 2014 in Kraft.
Als Teil des deutschen Baurechts begrenzt sie die jährlich zulässigen Höchstwerte des Transmissionswärmeverlustes und des Primärenergiebedarfs von Gebäuden. Das Einsparkonzept beruht somit auf zwei Säulen:
Die EnEV-Anforderungen sollen in den kommenden Jahren stufenweise weiter angehoben werden, bis im Jahr 2020 eine Reduzierung des Wärmebedarfs um 20% und bis 2050 eine Reduzierung des Primärenergiebedarfs um ca. 80% erreicht sind.
Seit dem 1. Januar 2009 verpflichtet das EEWärmeG den Bauherrn zur anteiligen Nutzung erneuerbarer Energien für Wassererwärmung, Heizung und Kühlung. Das Gesetz lässt die Wahl zwischen verschiedenen Energiequellen wie Solarstrahlung, Umweltwärme (aus Erdreich, Wasser oder Luft) und Biomasse (Holz, Biogas oder -öl).
Statt erneuerbarer Energien kann ersatzweise auch Wärme aus Kraft-Wärmekopplungsanlagen oder Abwärme, zum Beispiel aus Lüftungsanlagen, genutzt werden. Wahlweise kann auch der Wärmeschutz des Hauses um 15% besser ausgeführt werden, als es die EnEV verlangt.
Das KfW-Effizienzhaus orientiert sich an den Förderrichtlinien der KfW-Förderbank. Die Kennzahl 85, 70, 55 oder 40 gibt an, wie hoch der Primärenergiebedarf im Vergleich zum EnEV-Referenzgebäude sein darf. Dabei gilt: Je kleiner die Zahl, desto besser das Energieniveau.
Ein KfW-Effizienzhaus 70 hat beispielweise höchstens 70% des Primärenergiebedarfs des Referenzgebäudes und der Wärmeverlust über die Gebäudehülle muss 15% unter dem Wert des Referenzgebäudes liegen.
Das Passivhaus erreicht eine behagliche Temperatur — sowohl im Winter als auch im Sommer — mit extrem geringem Energieaufwand. Da der Passivhausansatz vom Heizbedarf, die KfW-Anforderungen aber vom Primärenergiebedarf ausgehen, lassen sich beide Konzepte in diesem Rahmen nur schwer miteinander vergleichen.
Das Nullenergiehaus nutzt die Techniken und Prinzipien eines hochwertigen Energiesparhauses. In der Jahresbilanz gewinnt es zusätzlich mit einer großen Photovoltaikanlage mindestens so viel Strom, wie es selbst verbraucht.
Mit der Einführung des Energieausweises steht dem Kauf- oder Mietinteressenten ein Instrument zur Verfügung, das über die energetische Qualität der Immobilie informiert und einen übersichtlichen Vergleich mit anderen Objekten zulässt. Als eine Art energetisches Qualitätssiegel für Gebäude übernimmt er eine vergleichbare Rolle wie das Energie-Label auf Haushaltsgeräten.